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Prioritäten & Realitäten im Kampf mit Erwartungen

Die Pandemie setzt neue Maßstäbe ebenso wie sie alte Maßstäbe ausser Kraft setzt. Die Priorität wirtschaftlicher Erholung rechtfertigt nun Attacken gegen die epidemiologischen Notwendigkeiten eines Lockdowns bei einer Pandemie durch Mutanten mit erheblich höherer Infektiosität und tödlicherem Ausgang.

 

In der Öffentlichkeit stehen nach einem Jahr Pandemie Personengruppen nicht mit größerem Abstand zueinander, wie zu erwarten wäre . Nein. Sie rücken näher zueinander auf mit der trügerischen Sicherheit einer ffp2 Maske im Gesicht. 

Das ähnelt dann einer Zuschauertraube, die, nachdem nun gar das ganze Haus in Flammen steht, näher ans gefährliche Feuer rückt. Derweil haben etliche Politiker nichts Besseres zu tun als die Feuerwehrleute (Wissenschaftler) zu kritisieren oder gar  zu diffamieren, die Bürger ermahnen und dagegen vorgehen.

 

Wir sind offenbar bereit für unser wirtschaftliches Wohlergehen weitere Opfer in Kauf zu nehmen als Preis für eine Aufhebung des Lockdowns. Aber tun wir nicht bereits Ähnliches, wenn wir rd 3000 Tote jährlich akzeptieren, die im Strassenverkehr umkommen ? Hat das eine andere Qualität als 20-fach mehr Tote in der Pandemie?

Ist es gerechtfertigt an den „Betriebsunfall“-Opfern des Strassenverkehrs Maß zu nehmen für die unfreiwilligen Toten einer Pandemie? Wir opfern in beiden Fällen das Leben von Menschen auf dem Altar unseres Fortschritts. Nur dass bei Corona die Betroffenen in „vulnerablen“ Gruppen in Pflegeheimen und Krankenhäusern sterben. Der Altar, auf dem geopfert wird, ist jedoch weit entfernt. Es sind die Einkaufszeilen und Center in der Innenstadt.